FIR erinnert an den 75. Jahrestag der Befreiung Belgrads

Wir dokumnetieren an dieser Stelle die Pressemitteilung der “Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer – Bund der Antifaschisten” (FIR).

Eine der großartigen Leistungen des antifaschistischen Kampfes am Ende des Zweiten Weltkrieges war die Befreiung der jugoslawischen Hauptstadt Belgrad am 20. Oktober 1944 als gemeinsame militärische Operation der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee und der sowjetischen Armee mit Unterstützung bulgarischer Streitkräfte.

Anders als beim Warschauer Aufstand fanden Mitte September 1944 in
Moskau Gespräche zwischen der jugoslawischen und der sowjetischen
Führung statt, um die gemeinsame Offensive zu koordinieren. Den
Partisanen wurde die Unterstützung zweier sowjetischer
Fliegerdivisionen zugesichert und die umfangreiche Lieferung von
Kriegsmaterial beschlossen. Auch einige Instrukteure wurden zu den
Partisanenverbänden entsandt.

Den Auftrag zum Angriff auf Belgrad erhielt die 3. Ukrainische
Front unter Marschall Fjodor Tolbuchin. Den Befreiungskräften
standen 45 000 deutsche Soldaten gegenüber, die fanatisch darauf
eingeschworen waren, die „Festung Belgrad“ um jeden Preis zu
halten und den Rückzug von 300 000 Wehrmachts-Soldaten aus
Griechenland abzusichern. Die Offensive der sowjetischen Truppen
begann Ende September 1944. Nach anfänglichen militärischen
Erfolgen entwickelten die deutschen Verbände einen massiven
Widerstand mit hohen Verlusten, da sie das Auseinanderbrechen der
Balkanfront befürchteten. In der Belgrader Operation zeigte sich die
Kampfkraft der Einheiten der jugoslawischen Volksbereitungsarmee,
deren 14. Korps hinter den deutschen Verbindungslinien operierte.
Beim letzten Sturm auf die Stadt beteiligten sich sowjetische
Divisionen und sowie Teile von sieben jugoslawischen
Partisanendivisionen.

Auch deutschen Antifaschisten des Nationalkomitees „Freies
Deutschland“ (NKFD) beteiligten sich an der Befreiung. Mit einem
Lautsprecherwagen fuhren die deutschen Antifaschisten bis an die
Front und riefen zur Kapitulation auf. Allein am 17 und 18. Oktober
1944 folgten mehr als 2000 deutsche Soldaten dem Appell.

Um die Schäden in der Stadt möglichst gering zu halten, griffen
sowjetische Artillerie und Luftstreitkräfte nur selten in die Kämpfe
ein. Stattdessen sicherten Pionierbataillone die Gebäude der Stadt
ab und entschärften nach eigenen Angaben 845 Sprengsätze. Am 20.
Oktober eroberten sowjetische Truppen das letzte deutsche
Widerstandsnest in der Stadt. Damit war Belgrad frei!

Die Menschen in der Stadt begrüßten die Befreiung, wie Bilder
des 20. Oktober 1944 zeigen. Es war eine gemeinsame Leistung der
sowjetischen Armee und der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee unter
Josip Broz Tito. Wir müssen dabei aber auch an die Partisanen und
Soldaten erinnern, die für diese Befreiung ihr Leben und ihre
Gesundheit gegeben haben. Allein die Rote Armee verlor in diesen
Kämpfen fast 19.000 Soldaten.

Die FIR begrüßt es außerordentlich, dass die heutige serbische
Regierung in Zusammenarbeit mit dem Veteranenverband SUBNOR an dieses
Ereignis und an die Helden der Befreiung erinnert.



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